Der Fachbereich Zentraleuropäische Archäologie wurde 2009 am Österreichischen Archäologischen Institut mit dem Ziel eingerichtet, Forschungen zur Entwicklung des zentraleuropäischen Kulturraumes von der Eisenzeit bis in das Frühmittelalter durchzuführen. Seit Beginn des Forschungsvorhabens etablierte sich ein Netzwerk aus Kooperationspartnern in der Tschechischen Republik, in der Slowakischen Republik, in Ungarn, Slowenien, Kroatien und in Italien. Bilaterale Projekte werden in Kooperationen mit Kolleginnen und Kollegen archäologischer Einrichtungen dieser Länder gemeinsam gestaltet und durchgeführt. Einen der Schwerpunkte der letzten vier Jahre stellten die Forschungen zur Bernsteinstraße in Österreich und Ungarn dar. Im Rahmen einer Forschungskooperation zwischen dem Österreichischen Archäologischen Institut in Wien (ÖAI, Fachbereich Zentraleuropäische Archäologie) und dem Vas Megyei Múzeumok lgazgatósága, Savaria Múzeum (VaMMI, Régészeti Tár) in Szombathely wurden von 2009-2012 länderübergreifend in Österreich und Ungarn die Siedlungsstrukturen im Bereich von Straßenstationen am nordwestpannonischen Abschnitt der Bernsteinstraße untersucht. Die Forschungskooperation beinhaltete sowohl die Aufbereitung und Analyse bekannter Fundplätze in einer GIS-Datenbank als auch intensive Feldarbeiten mit Surveys, geophysikalischen Messungen und archäologischen Grabungen auf einzelnen besonders bedeutenden FundsteIlen. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten die Bearbeitung von Fundmaterial sowie die Gegenüberstellung historischer Quellen und archäologischer Befunde. Die Arbeiten konzentrierten sich insbesondere auf die Untersuchung der beiden nördlich und südlich der Colonia Savaria-Szombathely gelegenen Straßenstationen von Nemescsó und Sorokpolány.