Die 17 Monate zwischen Anfang März 1933 und Anfang August 1934 gehören zu den schwierigsten Zeitabschnitten der Geschichte Österreichs im 20. Jahrhundert. Abgesehen vom Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise und der Massenarbeitslosigkeit umreißt allein die rasche Abfolge von innen- und außenpolitischen Konfrontationen die Zerrissenheit der österreichischen Gesellschaft und das Schicksal Österreichs als Spielball der europäischen Mächtepolitik.
So beschäftigt sich der neunte Band der ADÖ mit der Außenpolitik des Ballhausplatzes vor dem Hintergrund der Ausschaltung des Parlaments, der Partei- und Wahlverbote sowie der Gründung der Vaterländischen Front und behandelt die NS-Sprengstoffanschläge in Österreich, die wie die Ausweisung des Reichsjustizkommissärs Frank und die von Berlin verhängte „Tausend-Mark-Sperre“ zu einem schweren Konflikt der Alpenrepublik mit Deutschland führten.
„Österreich im Banne des Faschismus“ dokumentiert freilich auch die Abschlüsse des Konkordats und der „Römischen Protokolle“ und damit die Zusammenarbeit der Regierung Dollfuß sowohl mit dem Vatikan als auch mit Italien und Ungarn. Zudem beleuchtet der Band die internationalen Reaktionen auf den Bürgerkrieg im Februar 1934 und den Putschversuch österreichischer Nationalsozialisten im Juli desselben Jahres.