ÖAW
Produkte

Sprachkunst ‒ Beiträge zur Literaturwissenschaft, Jahrgang XLIV/2013, 2. Halbband

Sprachkunst ‒ Beiträge zur Literaturwissenschaft, Jahrgang XLIV/2013, 2. Halbband
Nummer:
XLIV
Jahrgang:
2013
Heft:
2
1. Auflage, 2016
Mit "Sprachkunst" ist der zentrale Gegenstand benannt, um den es in den literaturwissenschaftlichen Beiträgen der Zeitschrift geht. Eine Tradition der Philologie hat sich auf verschiedene Formen künstlerischer Sprachverwendung und auf poetologische Themen konzentriert. Das heutige Selbstverständnis der Zeitschrift geht davon aus, dass sich diese Tradition auf produktive Weise mit aktuellen Paradigmen moderner Literaturwissenschaft verbinden lässt, um textorientiert den kritischen Eigensinn von Literaturen zu analysieren. Die seit 1970 halbjährlich erscheinende Zeitschrift der Österreichischen Akademie der Wissenschaften setzt sich vor allem mit deutschsprachigen und europäischen Literaturen auseinander, Beiträge können auf Deutsch, Englisch und Französisch publiziert werden. Neben den literaturwissenschaftlichen Aufsätzen erscheinen Rezensionen von Fachliteratur, Forschungs- und Tagungsberichte sowie Verzeichnisse literaturwissenschaftlicher Dissertationen und Habilitationen an österreichischen Universitäten. Aus dem Inhalt: Aufsätze: - Jörg Petersen: Zu Thomas Harlans "Heldenfriedhof" – Negative Narratologie und Perturbation des Leseakts: Strategien der literarischen Weitergabe des Holocaust - Johanna Öttl: Das Groteske und die prinzipielle Wiederholbarkeit von (der) Geschichte. Robert Menasses "Die Vertreibung aus der Hölle" - Joachim Rickes: Rätselhaftigkeit als poetische Struktur. Die Metallstange in Daniel Kehlmanns Roman "F" - Jens Loescher: Katzen, Käfer und ein Talmudist. Die Objekt-in-der-Schachtel-Metapher bei Einstein, Schrödinger,Wittgenstein Verzeichnis der Literaturwissenschaftlichen Habilitationen an Österreichischen Universitäten Berichte und Besprechungen: - Ralf Simon: Michael Maurer, Johann Gottfried Herder. Leben und Werk - Mathias Meyer: Rüdiger Görner, Die Salzburger Vorlesungen I: Das parfümierte Wort. Die fünf Sinne in literarischer Theorie und Praxis. Die Salzburger Vorlesungen. II: Stimmenzauber. Über eine literaturästhetische Vokalistik - Andreas Hapkemeyer: Patrick Greaney, Quotational Practices. Repeating the Future in Contemporary Art
Erhältlich als

Details

Zu Thomas Harlans ›Heldenfriedhof‹ – Negative Narratologie und Perturbation des Leseakts: Strategien der literarischen Weitergabe des Holocaust.
Die Studie zeigt im Rahmen eines close reading, mit welchen literarisch-narratologischen Mitteln der ›Heldenfriedhof‹ den Leser, der einen kohärenten, sukzessiv-linear zu lesenden Text erwartet, extrem verwirrt. Radikale raumzeitliche Dekohärenz, metaleptische Wirklichkeitsverschiebungen, transmediale Entgrenzungen, zerstörte Erzählordnungen reproduzieren die Gewalt des Holocaust, indem sie in ein narratives Analogon übersetzt wird, das den Leseakt jeglicher Orientierung beraubt. Diese durchgehende Perturbation wird als negative Narratologie verstehbar. Darauf beruht die singuläre Stellung des Romans innerhalb der Holocaust-Literatur.
Schlagworte:
Jörg Petersen
PDF
0,00 €
Open Access

Das Groteske und die prinzipielle Wiederholbarkeit von (der) Geschichte. Robert Menasses ›Die Vertreibung aus der Hölle‹.
Der Beitrag untersucht Robert Menasses Konzeption der Shoah in seinem Roman ›Die Vertreibung aus der Hölle‹: seine ‚Poetik der Aussparung‘, nämlich die Thematisierung der Shoah, ohne diese vorrangig in die Handlung zu integrieren, sowie seine Verwendung grotesker Ästhetik. Es wird weites gefragt, inwiefern Menasses Roman als Kritik an bestehenden Erinnerungspraktiken gelesen werden kann.
Schlagworte:
Johanna Öttl
PDF
0,00 €
Open Access

Rätselhaftigkeit als poetische Struktur. Die Metallstange in Daniel Kehlmanns Roman ›F‹.
In Daniel Kehlmanns jüngstem Roman ›F‹ spielt eine Metallstange eine kleine, aber bedeutsame Rolle. Im Text nur zweimal knapp erwähnt, taucht sie an wichtigen Einschnitten der Handlung auf und wirft für den Leser die Frage ihrer poetologischen Funktion auf. In einem genauen Nachvollzug der Darstellung der Metallstange wird zunächst ihrer textinternen Relevanz nachgegangen. Daraus ergeben sich Hinweise auf eine mögliche biographische Deutung: Die mysteriöse Stange lässt sich auf die Geschichte der (jüdischen) Familie Kehlmann beziehen und als ein ‚privates‘ Symbol deuten. Abschließend werden weitere mögliche (z.B. psychoanalytische, kulturhistorische oder literarische) Bezüge der Stange kurz diskutiert.
Schlagworte:
Joachim Rickes
PDF
0,00 €
Open Access

Katzen, Käfer und ein Talmudist. Die Objekt-in-der-Schachtel-Metapher bei Einstein, Schrödinger, Wittgenstein.
Erkenntnisobjekte, die einerseits grundsätzlich der unmittelbaren Beobachtung unzugänglich sind, dabei gleichzeitig aber eine evidente Wirkung entfalten, entziehen sich anschaulicher Darstellbarkeit. Dieser prekäre ambivalente epistemische Status scheint sich bevorzugt in einer kognitiven Metapher, dem ‚Objekt-in-der-Schachtel‘, auszudrücken. Die Studie untersucht die argumentative Funktion dieser Raum-Metapher einerseits in der Quantenphysik bei Einstein und Schrödinger (Kritik an einer ausschließlich statistischen Lösung des Problems ‚quantöser‘ Unanschaulichkeit) und andererseits in der Sprachphilosophie Wittgensteins, wo sie das Problem unzugänglicher Privatsprache figuriert.
Schlagworte:
Jens Loescher
PDF
0,00 €
Open Access

Verzeichnis der literaturwissenschaftlichen Habilitationen an Österreichischen Universitäten
PDF
0,00 €
Download

Berichte und Besprechungen
PDF
0,00 €
Open Access

Ausgabe:
978-3-7001-7900-9, Zeitschriftenausgabe, broschiert, 12.01.2016
Ausgabe:
978-3-7001-7937-5, E-Journal, digital, 12.01.2016
Auflage:
1. Auflage
Seitenzahl:
193 Seiten
Format:
24x17cm
Sprache:
Deutsch
DOI (Link zur Online Edition):

Weitere Titel zum Thema