From Saint Germain to Lisbon
Austria's Long Road from Disintegrated to United Europe 1919-2009
Reihe: Internationale Geschichte/International History, Band: 5
Verlag: VÖAW
Erscheinungsdatum: 17.04.2020
ISBN13: 978-3-7001-8232-0
Format: 1288 Seiten, 24x17cm, Hardcover
Produktbeschreibung
Mit diesem Buch werden Österreichs Beziehungen zu Europa und
zur europäischen Integration sowie seine fünfzehnjährige EU-Mitgliedschaft seit
1995 in zehn Kapiteln übersichtlich und zusammenfassend dargestellt. Ausgehend
von der langen Beschäftigung und den umfangreichen Vorarbeiten des Verfassers
bietet das Werk einen kompetenten Abriss des komplexen und wechselvollen
Verhältnisses, beginnend mit einem Österreich, welches seit 1918 nur über
geringen außenpolitischen Handlungsspielraum verfügte und in den 1930er Jahren
europapolitisch und international auf verlorenem Posten stand: es bewegte sich
zwischen wenig aussichtsreichen Paneuropa-Idealen und Mitteleuropa-Konzeptionen
sowie „Anschluss“-Ideen, eine Entwicklung, die schließlich 1938 zur
Einverleibung in das Hitler-Reich führte. Im Folgenden geht es um Balanceakte
zwischen Westorientierung und Neutralität (1947–1960), d. h. die Teilnahme am
Marshall-Plan, die Gründungsmitgliedschaft in der OEEC 1948, die Aufnahme in
den Europarat 1956 sowie – mangels besserer Alternativen – in die EFTA 1960 und
nach Scheitern der Assoziierungsverhandlungen (1964–1967) um die vorläufige
Lösung der Freihandelsabkommen mit den Europäischen Gemeinschaften 1972. In der
Zeit der SPÖ-Alleinregierung unter Bruno Kreisky erfolgte eine Integrationspolitik
in Wartestellung (1972–1983), die von zaghaften Neuansätzen zur Annäherung in
der Kleinen Koalition SPÖ-FPÖ (Sinowatz-Steger, 1983–1986) gefolgt wurden. Der
zweite „Alleingang“ lief in den Jahren 1987 bis 1993 an. Die Verhandlungen und
Einigungen mit Brüssel sowie der EU-Beitritt (1993/94–1995) folgten. Behandelt
wird auch Österreich als Mitglied der Europäischen Union (1995–2009) mit Höhe-
und Tiefpunkten, den Ratspräsidentschaften 1998 und 2006, den EU
14-Sanktionsmaßnahmen von 2000 bis hin zum Verfassungsprozess und den Krisen
der EU, die auch Auswirkungen auf Österreich zeitigten. Dem Leser wird der
lange Weg des Landes in die Union aufgezeigt und dabei vor allem den Fragen
nachgegangen, wie „Europa“ ein Leitbild österreichischer Politik, aber auch das
Thema EU zu einem Streitobjekt der Innenpolitik werden konnte. Eine Bilanz, ein
Anhang mit vielen, z.T. neuen Schlüsseldokumenten, Fachliteratur und Register
runden dieses Buch ab.
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