Sprachkunst ‒ Beiträge zur Literaturwissenschaft, Jahrgang XLIII/2012, 1. und 2. Halbband
Mit "Sprachkunst" ist der zentrale Gegenstand benannt, um den es in den literaturwissenschaftlichen Beiträgen der Zeitschrift geht. Eine Tradition der Philologie hat sich auf verschiedene Formen künstlerischer Sprachverwendung und auf poetologische Themen konzentriert. Das heutige Selbstverständnis der Zeitschrift geht davon aus, dass sich diese Tradition auf produktive Weise mit aktuellen Paradigmen moderner Literaturwissenschaft verbinden lässt, um textorientiert den kritischen Eigensinn von Literaturen zu analysieren. Die seit 1970 halbjährlich erscheinende Zeitschrift der Österreichischen Akademie der Wissenschaften setzt sich vor allem mit deutschsprachigen und europäischen Literaturen auseinander, Beiträge können auf Deutsch, Englisch und Französisch publiziert werden. Neben den literaturwissenschaftlichen Aufsätzen erscheinen Rezensionen von Fachliteratur, Forschungs- und Tagungsberichte sowie Verzeichnisse literaturwissenschaftlicher Dissertationen und Habilitationen an österreichischen Universitäten.
Aus dem Inhalt:
Hermann Blume, Herbert Foltinek (1930-2015)
Aufsätze:
- Peter Krahé: Narzisst und Philister. Arthur Schnitzlers "Doktor Gräsler" als ironisches Charakterbild
- Pierre-Yves Modicom: Zur kommunikativen Logik der Satire. Semantisch-pragmatische Bemerkungen über die "Letzen Tage der Menscheit" von Karl Kraus
- Yahva Elsaghe: Adrian Leverkühns "Love`s Labours Lust" als Interpretament für Thomsas Manns "Dr. Faustus"
- Bernahrd Walcher: "Wir tragen die Väterhypothek". Erzählen und Erinnern von Schweizer Zeitgeschichte in Urs Faes`Familienroman "Sommerwende" (1989)
- David Engels: "Spengler emerges biggest and best of all still". Die Rezeption Oswald Spenglers bei Henry Miller.
Verzeichnis der literarturwissenschaftlichen Dissertationen an Österreichischen Universitäten
Verzeichnis der literaturwissenschaftlichen Habillitationen an Österreichischen Universitäten
- Kurt Bartsch: (1) Helmut Böttiger, Die Gruppe 47. Als die deutsche Literatur Geschichte schrieb. (2) Hans Werner Richter, Mittendrin. Die Tagebücher 1966–1972, hrsg. von Dominik Geppert in Zusammenarbeit mit Nina Schnutz; mit einem Vorwort von Hans Dieter Zimmermann und einem Nachwort von Dominik Geppert
- Hans Höller: Clemens Özelt, Klangräume bei Peter Handke. Versuch einer polyperspektivischen Motivforschung
- Wolfgang Müller-Funk: Der Essay als Intertext: (1) Peter V. Zima, Essay, Essayismus. Zum theoretischen Potenzial des Essays. Von Montaigne bis zur Postmoderne. (2) Sławomir Leśniak, Die Entwicklung des Essays. Literarische Transformation der mathematischen Funktionalität bei Rudolf Kassner, Walter Benjamin, Robert Musil und Vilém Flusser
- Walter Wagner: Österreichisch-französische Kulturbeziehungen 1867–1938. France-Autriche: leurs relations culturelles de 1867 à 1938, hrsg. von Sigurd Paul Scheichl und Karl Zieger
- Aura Heydenreich: 188 Benjamin Specht, Physik als Kunst. Die Poetisierung der Elektrizität um 1800
Tagungsbericht
- Christoph Leitgeb: Grenzen und Brücken in der Literatur und Kultur Zentraleuropas. Jahrestagung des Literatur- und kulturwissenschaftlichen Komitees der Österreichischen und der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, 13. bis 15. September 2012, Budapest