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Ludwig Salvator (1847‒1915)

Ludwig Salvator (1847‒1915)
Erherzog von Österreich. Dokumentation der Vorträge des Kerner-von-Marilaun-Symposiums anlässlich seines 100. Todesjahres
1. Auflage, 2018
Erzherzog Ludwig Salvator zählt zu den wenigen Persönlichkeiten, deren Wirken für die Wissenschaft selbst nach einem Jahrhundert noch immer aktuell ist. Angesichts der Bedeutung des Mittelmeerraumes als kulturelles Erbe in einer sich rasant wandelnden Welt sind seine Arbeiten heute relevanter denn je. In diesen stehen stets der Mensch und seine vielfältigen Beziehungen zur Umwelt im Mittelpunkt. In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass Umweltschutz und die nachhaltige Ressourcennutzung eine zentrale Komponente für die langfristige Existenz der Menschheit ist und nicht selten Konflikte ihren eigentlichen Ursprung in dem Verlust von Ökosystemdienstleistungen haben. Eine Lösung dieser Probleme erfordert ein in hohem Maße vernetztes Denken, eine Zusammenschau von technischen, ökologischen und sozioökonomischen Disziplinen, um so zu neuen, innovativen und vielversprechenden Lösungsansätzen zu gelangen. Dazu braucht es Mut und kreative Vordenker, wie es Ludwig Salvator war. Er legte besonderen Wert auf das kulturelle Erbe des Mittelmeerraumes, wo er beispielsweise Märchen aus Mallorca sammelte oder sich mit glagolitischen Inschriften beschäftigte. Gleichzeitig dokumentierte er akribisch in Zeichnungen und umfangreichen Texten die Flora und Fauna, beschrieb die Geologie, aber auch Landwirtschaft und das Gewerbe, was sein Interesse an den Wechselwirkungen zwischen Umwelt und Gesellschaft demonstriert. Sein strukturierter Zugang zeigt sich insbesondere in der Entwicklung eines umfassenden demografisch-geografischen Fragenkataloges, der „Tabulae Ludovicianae“. Er befragte damit Vertreter der lokalen Bevölkerung und legte die Ergebnisse gemeinsam mit seinen eigenen Beobachtungen systematisch in seinen Werken dar. Dieser Tagungsband soll Salvators umsichtige und für seine Zeit innovative Vordenkerrolle belegen, die selbst heute noch zu faszinieren vermag, und bietet einen Überblick über sein Leben und seine Vermächtnisse.
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Einleitung
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Die naturwissenschaftlich geprägte Erziehung und das Studium irregulare von Erzherzog Ludwig Salvator als Grundlage seiner interdisziplinären Erforschung des Mittelmeerraumes
Die Erziehung und das Studium von Erzherzog Ludwig Salvator, insbesondere das im Auftrag seiner Eltern von Vincenzo Antinori angefertigte pädagogische Konzept, wurde in der bislang vorliegenden Literatur zumeist nur kursorisch behandelt. Diese Arbeit soll einen Beitrag zur besseren Kenntnis des heranwachsenden Erzherzogs, seiner primär naturwissenschaftlich-humanistisch orientierten Erziehung und der ihn prägenden Lehrer persönlichkeiten leisten. Sie ermöglicht ein tieferes Verständnis seiner Persönlichkeit, seines interdisziplinär-panmediterranen Werkes und der von ihm vollzogenen Entwicklung zu einem der bedeutendsten Erforscher und Dokumentatoren des Mittelmeerraumes.
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Seite 1 - 26
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Erzherzog Ludwig Salvators „Wissenslandschaften“
Das monumentale OEuvre Erzherzog Ludwig Salvators entstand in einer Zeit des dramatischen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Wandels, in dem die Ausbildung von Disziplinen zum prägenden Faktor des Wissenschaftsbetriebes wurde. Die Ausdifferenzierung und Methodisierung einer jeweiligen Wissenskonfiguration zu Disziplinen erwies sich infolge interner Differenzierung der Wissenschaften als komplexer gesellschaftlicher wie auch methodischer Prozess. Beides wird in Ludwig Salvators durchaus thematisch breit angelegten Publikationen jedoch nicht greifbar. Deshalb eignet sich der Begriff „Wissenslandschaft“ besser als jener der Wissenschaftsdisziplin, um Ludwig Salvators Arbeit aus wissenschaftshistorischer Perspektive zu analysieren. Es ist ein homogener Bereich, der sich aus einzelnen Bestand teilen von Wissen zusammensetzt, der aber nicht von den Disziplingenesen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts direkt determiniert wurde. Die Einordnung von Ludwig Salvators Werk in die Wissenschaftskulturen und „Wissenslandschaften“ seiner Zeit erfolgt aus unterschiedlichen Perspektiven. Ausgehend von jener Praxis der Wissensgenerierung, die für Ludwig Salvators Werke konstitutiv war, nämlich das Reisen, wird die Einengung des Reisephänomens zur Forschungsreise diskutiert. Ferner stellt sich die Frage der Zugehörigkeit Ludwig Salvators zu einer der vielen sich im ausgehenden 19. Jahrhundert immer wieder neu formierenden Scientific Communities. Landeskunde und Landschaftskonzept werden als dominante Wahrnehmungs- und Gestaltungskraft der Beobachtung unterwegs ins Blickfeld genommen.
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Seite 27 - 45
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Erzherzog Ludwig Salvator und seine Bedeutung für die österreichische Meeresforschung
Erzherzog Ludwig Salvator bereiste jahrzehntelang mit seinen Schiffen „Nixe I“ und „Nixe II“ den Mittelmeerraum. Als exakter Beobachter, begeisterter Feldforscher und genauer Chronist hinterließ er in seinen zahlreichen Büchern eine gewaltige Datenfülle, die auch meereskundliche Aspekte umfasst. Dieser Beitrag zur österreichischen Meeresforschung ist jedoch weithin unbekannt. Mögliche Erklärungen dafür werden in der vorliegenden Arbeit diskutiert. Zur besseren Einordnung des gelehrten Erzherzogs in die wissenschaftliche Welt seiner Zeit werden die wichtigsten Epochen der Meeresforschung vorgestellt.
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Seite 46 - 52
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Flora der Ionischen Inseln (Griechenland) zur Zeit Ludwig Salvators und heute
Die Ionischen Inseln vor der Westküste Griechenlands wurden aufgrund ihres floristischen Reichtums schon früh von Botanikern besucht und erforscht. Auch Erzherzog Ludwig Salvator (1847–1915) verbrachte viele Monate auf dem Archipel, um Land und Leute zu studieren. Seine Aufenthalte führten zur Veröffentlichung von fünf Inselmonographien über die Inseln Paxos (und Antipaxos), Lefkada, Ithaka und Zakynthos. Die floristische Erforschung der Region hat ihren Ursprung im frühen 19. Jahrhundert, zur Zeit Ludwig Salvators waren bereits zahlreiche botanische Arbeiten mit Bezug zu den Ionischen Inseln publiziert. Im letzten Jahrhundert erbrachte die gezielte botanische Forschung auf den Inseln einen enormen Wissenszuwachs. Durch die Arbeiten des Flora-Ionica-Projekts ist dieses Wissen seit Kurzem auf einer dynamischen Webseite (https://floraionica.univie.ac.at/) der breiten Öffentlichkeit zugänglich. Auf dieser finden sich Informationen zu jeder der rund 1900 derzeit bekannten Farn- und Blütenpflanzen der Ionischen Flora.
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Seite 53 - 63
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Von den „Tabulae Ludovicianae“ 1869 zur heutigen geografischen Informationstechnologie Erzherzog Ludwig Salvator als geografischer Feldforscher sowie Vordenker moderner geografischer Landeskunde und interdisziplinärer Landschaftsökologie
Das wissenschaftliche Vermächtnis des österreichischen Erzherzogs aus dem regierenden Haus Habsburg-Lothringen besteht aus rund 50 Werken vorwiegend aus der Mittelmeerregion. Die Grundlage für diese mehr als 40 Jahre andauernden Arbeiten bildeten intensive Feldforschungen, einschließlich Zeichnungen und Aquarellen. Hierzu wurde von ihm ein Fragenkompendium bestehend aus 100 Doppelseiten entwickelt, die „Tabulae Ludovicianae“. Damit hat er Maßstäbe für die moderne geografische Landeskunde gesetzt. Mit seiner natur- und gesellschaftsphilosophischen sowie landschaftsökologischen Sichtweise war er seiner Zeit weit voraus. Heutzutage ist die Erhebung, Auswertung, Zusammenfassung und Veröffentlichung der gesammelten Geoinformationen durch die moderne geografische Informationstechnologie sowie Kommunikationstechniken wesentlich leichter. Hingegen ist die vergleichbare interdisziplinäre Datenerhebung durch die völlig anderen politischen und sozioökonomischen Verhältnisse im Mittelmeerraum wesentlich schwieriger. Ein Forschungsschiff und ein Forschungszentrum der Europäischen Union in dieser Region werden angeregt. Die vorliegenden Ausführungen erheben keinen Anspruch auf einen umfassenden Überblick zur wissenschaftshistorischen Entwicklung der geografischen Landeskunde und der geografischen Informationstechnologie. Sie zeigen aber, wie ein wissenschaftlicher Außenseiter mit einem hohen persönlichen Einsatz großartige Feldforschung konzipiert, durchgeführt und dokumentiert hat. Sein bisher wissenschaftlich wenig bekanntes und noch weniger anerkanntes Lebenswerk wird aus fachlicher Sicht gewürdigt.
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Seite 64 - 107
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Das Archiv des Erzherzogs Ludwig Salvator im Prager Nationalarchiv
Das Nationalarchiv Prag beinhaltet als einen der Teile des komplizierten Bestandes „Familienarchiv der toskanischen Habsburger“ auch das Archiv des Erzherzogs Ludwig Salvator. Es handelt sich um einen wichtigen Teil des Nachlasses dieser aus verschiedenen Aspekten höchst interessanten Persönlichkeit. Die Schriften, die diesen Teilbestand bilden, wurden nach dem Ableben von Ludwig Salvator (1915) im Schloss Brandeis (Brandýs nad Labem) im Mittelböhmen aufbewahrt, nach 1918 wurden sie vom neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsarchiv für Landwirtschaft übernommen und weiter im Rahmen verschiedener Reformen der Archivorganisation der heutigen Tschechischen Republik bis ins heutige Nationalarchiv transportiert. Es handelt sich um einen Bestand mit dem Umfang von drei Urkunden und 19 Kartons aus den Jahren 1859 bis 1915. Die meisten Dokumente stammen aus der Lebensperiode, die Ludwig Salvator in Böhmen verbrachte (1859–1876). Dieser Bestand wurde in den letzten Jahren völlig verzeichnet. Aufgrunddessen werden in diesem analytischen Artikel die heutige Struktur und der Inhalt des Bestandes vorgestellt. Es werden vor allem die Gruppen Personaldokumente, Studium, Korrespondenz, wissenschaftliches Material, Tagebücher, Finanzangelegenheiten und Rechnungen behandelt. Der folgende Artikel fasst diese Gruppen inhaltlich zusammen. Die Verfasser hoffen, dass dieser Beitrag ein Hilfsmittel für Forscher sein kann.
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Seite 108 - 124
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Chronologie Erzherzog Ludwig Salvators
Seite 125 - 134
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Personenverzeichnis
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Index
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Über die Autoren
Seite 142 - 146
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Ausgabe:
978-3-7001-7993-1, Printausgabe, broschiert, 09.10.2018
Ausgabe:
978-3-7001-8412-6, E-Book, digital, 09.10.2018
Auflage:
1. Auflage
Seitenzahl:
143 Seiten
Format:
22,5x15,5cm
Sprache:
Deutsch

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