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Series 3: Papua New Guinea (1904‒1909). The collections of Rudolf Pöch, Wilhelm Schmidt, and Josef Winthuis

Series 3: Papua New Guinea (1904‒1909). The collections of Rudolf Pöch, Wilhelm Schmidt, and Josef Winthuis
Comments by Don Niles
1. Auflage, 2000
Das Phonogrammarchiv verfügt als ältestes Schallarchiv der Welt über einen Bestand von rund 4000 historischen mechanischen Tonträgern (Phonogramme und Grammophonplatten), die von der Jahrhundertwende bis ca. 1950 aufgenommen und archiviert wurden. Vielfach stellen die historischen Bestände die ältesten ihrer Art dar, oft dokumentieren sie Kulturen und Sprachen, die in der Zeit seit ihrer Aufnahme starken Veränderungen unterworfen wurden, bisweilen sind sie auch Zeugnisse längst vergangener Kulturen bzw. Ausdrucksformen. Daher gewinnen die Sammlungen über ihren wissenschaftlichen Aspekt hinaus auch Bedeutung für weitere, kulturell und historisch interessierte Kreise, insbesondere in ihren Ursprungsländern. Die 1999 anläßlich des 100-jährigen Bestandes des Phonogrammarchivs begonnene Serie der Gesamtausgabe der Historischen Bestände 1899-1950 findet in der Serie 3, Papua Neuguinea, ihre Fortsetzung. Rudolf Pöchs Tonaufnahmen aus Neuguinea entstanden in den Jahren 1904 bis 1906 und gehören zu den frühen Meilensteinen phonographischer Sammeltätigkeit. Pöch gilt als erster moderner Feldforscher, der multimedial - nämlich mit Phonograph, Fotoapparat und Filmapparat - arbeitete. Er war kurze Zeit als Assistent im Phonogrammarchiv tätig, bevor er als erster den Lehrstuhl für Anthropologie der Universität Wien bekleidete. Pöchs zweite große Feldforschungsreise führte ihn zwischen 1907 bis 1909 nach Südwestafrika. Diese Aufnahmen werden mit den anderen historischen Aufnahmen aus dieser Region publiziert werden. Die Neuguinea-Aufnahmen von Pöch umfassen drei der hier publizierten CDs, auf einer weiteren sind die Aufnahmen von Pater Wilhelm Schmidt, dem Gründer der Wiener anthropologischen Schule, aus dem Jahr 1907 zu hören, die fünfte CD enthält die Aufnahmen von Josef Winthuis aus den Jahren 1908 und 1909. Diese akustischen Dokumente überliefern kulturelle Äußerungen, die sich seit der Zeit der Aufnahmen durchaus verändert haben. Deshalb sind sie für eine historische Ethnographie dieser Region sehr wichtig. Mit der Herausgabe dieser historischen Tondokumente auf CD möchte das Phonogrammarchiv einen leichten, dezentralen Zugriff ermöglichen, der nicht nur das Tondokument selbst betrifft. Auf einer CD-Rom werden die Originalprotokolle in Form digitaler Bilder veröffentlicht, während ein Kommentarteil aus rezenter Sicht zu den historischen Beständen, insbesondere zu ihrem Entstehen, Stellung nimmt, um eine weitere Bearbeitung zu erleichtern, ohne diese jedoch vorwegzunehmen. Orientierungs-Transkriptionen/Transliterationen der aufgenommenen Melodien bzw. Texte sollen den Zugang zu den wegen ihrer historischen Tonqualität oft schwer wahrnehmbaren Aufnahmen erleichtern. Als Tondokumente von hervorragender Bedeutung wurden die Historischen Bestände 1899 - 1950 des Phonogrammarchivs von der UNESCO in das Weltregister des Memory of the World Programmes aufgenommen.
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