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Tell el-Dabʿa II

Tell el-Dabʿa II
Der Fundort im Rahmen einer archäologisch-geographischen Untersuchung über das ägyptische Ostdelta. Mit einem geodätischen Beitrag von Josef Dorner und Heinz König
1. Auflage, 1975
Der vorliegende Band ist ein Versuch, Ägyptologie, Feldarchäologie, urgeschichtliche Siedlungsforschung und Geographie in einer Einzeluntersuchung miteinander zu verbinden. Was als ein topographisches Einleitungskapitel für die Veröffentlichung der Grabungsergebnisse von Tell el-Dabʿa geplant war, wuchs sich dabei zu einem umfangreichen Band mit wichtigen Ergebnissen und Folgerungen aus. Denn die Erörterungen der geographischen Umgebung der Grabungsstelle war besonders wegen der manchmal vertretenen Lokalisierung von Auaris auf Tell el-Dabʿa und der Ramsesstadt bei Qantir von Bedeutung. Im Einzelnen behandelt der Verfasser nach 1. Einleitung und Kurzfassung der Untersuchung: 2. Lage und Zustand der Ruinenfelder, 3. Paläogeographie des östlichen Nildeltas (A. landschaftsformende Faktoren und Siedlungsbedingungen, B Veränderung und Konstanz im Flußsystem, C. Methoden zur Rekonstruktion alter Flußarme im Nildelta, D. Methoden der Datierung alter Nilarme, E. Kommentar zu den rekonstruierten Nilarmen, F. Datierung der Aktionszeiten von Flußarmen durch Ufersiedlungen), 4. die ehemalige geographische Lage von Tell el-Dabʿa und Qantir, 5. Die Stellung des Fundortes in der geographischen Welt der Ägypter, 6. die Identifizierung der Stadtanlage Tell el-Dabʿa - Qantir mit Auaris und der Ramsesstadt. Letzteres ist das für den Alttestamentler wichtigste Ergebnis der ganzen Untersuchung. Entgegen der Identifizierung der Ramsesstadt mit dem nördlich gelegenen Tanis (P. Montet) führt im Zusammenhang mit den Untersuchungen in Qantir (1942/44) nunmehr alles darauf, die Hyksosstadt Auaris im südlichen Zentrum des großen Komplexes, auf dem Tell el-Dabʿa, zu suchen und die Ramsesstadt im nördlichen Zentrum bei Qantir. Die Belege scheinen eindeutig zu sein. Auf die Folgerung für die Interpretation der Exodusüberlieferung geht der Verfasser ebenfalls im letzten Abschnitt ein; er schlägt u.a. für das »Schilfmeer« den östlich von Tell el-Dabʿa - Quantir gelegenen Ballah-See an Stelle des Sirbonischen Sees oder der Bitterseen vor.
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