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Der Tod im Leben

Der Tod im Leben
Eine vergleichende Analyse altägyptischer und rezenter ägyptischer Totenbräuche. Eine phänomenologische Studie
1. Auflage, 2004
Ziel des vorliegenden reich bebilderten Bandes ist es, mögliche Zusammenhänge zwischen modern-ägyptischen Totenbräuchen und altägyptisch-religiösen Vorstellungen aufzuzeigen. Der erste Teil der Arbeit basiert auf dem Ergebnis umfangreicher kommunikativer Forschung, die in über fünfzig Orten unterschiedlicher Regionen Ägyptens durchgeführt wurde. In der Schilderung sämtlicher Bräuche und Phänomene vom Moment des Todes bis zum Ende der Trauerperiode sind auch die Beschreibung unterschiedlicher Grabtypen und Friedhöfe, die Übersetzung und Bearbeitung einiger Grabinschriften, Rezitationen bei der Totenwäsche und Klagelieder mit eingeschlossen. Da der Tod als Teil des gesamten Lebenszyklus unmittelbar mit Sexualität und Geburt in Verbindung steht, sind ferner einige magische Praktiken zur Erlangung von Fruchtbarkeit berücksichtigt, sowie solche, die dem negativen Einfluss übler Mächte und von Totengeistern auf die Lebenden entgegenwirken sollen. Nach einem kurzen Exkurs über den Grab- und Opferkult muslimischer Heiliger werden im zweiten Teil dieser Studie die für eine Gegenüberstellung notwendigen Themenbereiche des altägyptischen Totenkultes und Bestattungsrituals behandelt, wobei auf die einzelnen thematischen Abschnitte (Grabarchitektur, Begräbnisprozession, Klageriten, Totentanz, Totenopfer usw.) jeweils ein synthetisches Kapitel folgt, in dem altes und neues Brauchtum einander gegenübergestellt werden. Ebenso wird gezeigt, in welcher Weise alte Traditionen heute eine ‘islamische Transformation’ durchgemacht haben, wie z.B. islamische Ausdrücke zugunsten älterer Vorstellungen umgeformt wurden, um herkömmliche Bräuche mit dem Glauben in Einklang zu bringen. Zum Abschluß dieser Forschungsarbeit wird ein kurzer Überblick darüber geboten, wie sehr einige Erscheinungen der altägyptischen Götterwelt und Volksfrömmigkeit, vor allem jedoch osirianische Vorstellungen, in die heutige Heiligenverehrung des Landes eingeflossen sind.
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